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 Veranstaltungen der  Gesellschaft für Sicherheitpolitik: In ihren GSP-Newslettern  bietet die Gesellschaft laufend Veranstaltungen an, die zur Zeit per Zoom besonders bequem vom heimischen Rechner aus zugänglich sind

 

Zu empfehlen ist auch die Reihe Atlantic Talk Podcasts    der Deutschen Atlantischen Gesellschaft.

 

 

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 Jens Spahn bei den Reservisten der Bezirksgruppe  Münster in Handorf zum sicherheitspolitischen Standort Deutschlands (9.6.22).

Der Dialog mit der Politik sollte nicht nur ein Privileg der Verbandsführung sein. Mit großer Freude und Erwartung konnten die sicherheitspolitischen Beauftragten Uwe Titau und Jürgen Dreifke in der Bezirksgruppe Münster einen besonderen Vortragsgast begrüßen. In Münster-Handorf skizzierte MdB Jens Spahn, Bundesminister a.D. und Mitglied im Bundesvorstand der CDU, vor ca. 40 Reservisten und geladenen Gästen aus seiner Perspektive den Standort Deutschlands bei der Sicherung des Friedens in Europa. Sicherheit sei ein Thema, das alle politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Zusammenhänge bestimme und nicht allein an die Bundeswehr delegiert werden könne. Überall in Politik und Ökonomie gehe es um die Wahrung von Selbstbestimmung und Vermeidung einseitiger Abhängigkeiten. Spahns zentrale Botschaft: „Alles hat mit Sicherheit zu tun! Sicherheit geht alle an!“ Die ganze Gesellschaft müsse sich mit der Existenzberechtigung des Militärs und Fragen der Souveränität in einer instabilen Weltordnung immer wieder auseinandersetzen. Dazu gehöre der offene Dialog ungeachtet aller Meinungsdifferenzen. Leider seien sicherheitspolitische Debatten in Deutschland meist innenpolitisch „getriggert“ und nicht durch außenpolitische Sachzwänge bestimmt. Die Vermittlung dieser Themen in Schulen, die Akzeptanz von Uniformträgern und des Reservistendienstes waren natürlich wichtige Aspekte der Fragen aus dem sehr aktiven Plenum. Spahn meinte, dass Polizisten und Soldaten, die draußen den Kopf hinhalten, den notwendigen Respekt der politischen Führung und Gesellschaft erwarten können. Die Bezirksgruppe freute sich besonders über die Teilnahme von Vertretern der Bundeswehr mit Brigadegeneral Geilen vom deutsch-niederländischen Korps aus Münster und Frau Oberfeldarzt Dr. Groß, die als Kommandeur des Sanitätsregiments 4 in Bentlage unmittelbar nach ihrem Auslandseinsatz in Mali gekommen war. Das Netzwerk der sicherheitspolitischen Arbeit wurde durch die Anwesenheit der Politikwissenschaftlerin Christiane Heidbrink von der Universität Bonn und Marc Würfel-Elberg von der Deutschen Atlantischen Gesellschaft Sektion Münster gefestigt. Die Besucher wurden nicht enttäuscht. Der ehemalige Gesundheitsminister unterstrich mit einem facettenreichen Vortrag und Diskussionsdialog ohne jede Polemik gegenüber den anderen Parteien und auch selbstkritisch, dass Politiker sich in viele unterschiedliche Themen einarbeiten und diese auch vermitteln müssen. Es sei durchaus möglich, auch schwierige und unpopuläre Probleme zu vertreten, wenn man die Sachverhalte von Anfang an verständlich und mit eigener Überzeugung darstelle. Geld sei nicht alles! Die gesellschaftliche Debatte ist wichtig! In Sachen Dienstpflicht vertrat Spahn, den Standpunkt, dass jeder freiwillige Bewerber einen Anspruch auf einen Platz in einem gesellschaftlichen Dienst haben müsse. Eine allgemeine Dienstpflicht wäre aber mit einem enormen organisatorischen Aufwand verbunden. In der aktuellen Lage wäre die Gretchenfrage wohl, wie die Deutschen sich im Falle einer russischen Aggression im Baltikum verhalten und unverbindliche Solidaritätsbekundungen dann nicht mehr ausreichen würden. Wegen seiner Größe und Mittellage habe Deutschland, ob es wolle oder nicht, eine zentrale Verantwortung für die Friedenssicherung in Europa. Jürgen Dreifke und Uwe Titau, der zum Auftakt noch über zivile Verteidigung referiert hatte, bedankten sich für den informativen und engagierten, mit persönlichen Anekdoten gewürzten Auftritt bei Jens Spahn mit einer gedruckten Dokumentation aus der sicherheitspolitischen Arbeit in der Bezirksgruppe unter den Titeln „Bundeswehr das unbekannte Wesen“ und „Bundeswehr im Münsterland“. Für die Besucher hatte sich die zum Teil längere Anreise zu dieser ersten Präsenzveranstaltung nach der Pandemiepause sicherlich gelohnt und die Bezirksgruppe wird sich weiterhin um Kontakte zu Abgeordneten, auch in der jüngeren Generation, bemühen und dabei auch die bisherigen Erfahrungen in Online-Foren nutzen