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Die Diskussion um die Tradition und das Selbstverständnis der Bundeswehr durchzieht die Geschichte der Truppe wie ein roter Faden und führt periodisch immer wieder zu Kontroversen. Dabei tauchen immer wieder die gleichen Fragen auf: die Auseinandersetzung mit dem deutschen Militär in der Vergangenheit und die eigene Traditionsbildung, das innere militärische Gefüge und Selbstverständnis im Rahmen einer Zivilgesellschaft, die Gedanken der Inneren Führung und Erfordernisse des Einsatzes im Kriege. Viele Gesichtspunkte sind in dem hier entstehenden Beitrag zu bedenken.

Einen ersten Impuls mag diese Grafik   vermitteln, die bei einem sicherheitspolitischen Seminar des VdRBw -  Kreisgruppe Münster im Jahre 2017 genutzt wurde.

Eine für das Seminar zusammengestellte Textsammlung   bildet mit zahlreichen Zitaten einen Teil der Diskussion mit Stand 2017 ab, die durch ein kontroverses Buch junger Offiziere ausgelöst worden war.

Bei einem Themenabend der RK-Münster im Dezember 2023 wurden folgende Gedanken zur Tradition in der Bundeswehr formuliert. Die Grundlagen der Traditionspflege gehen vom aktuellen Traditionserlass 2018 aus. Ein Überblick über die verschiedenen Formen der Traditionspflege vermittelt die Vielfalt der Aspekte, in denen sich die Truppe mit diesem Auftrag auseinandersetzen muss und kann. Dabei werden auch einige weniger beachtete Ansatzpunkte betrachtet, wie die traditionsbildende Bindewirkung von Truppennummern und langjährigen Standorten der "bundeswehreigenen Geographie".

Dass die offizielle Traditionsarbeit in der Bundeswehr auch auf Kritik stößt, wird durch Hinweise auf das Werk von Sönke Neitzel, Deutsche Kriege und die Beiträge eines Autorenkollektivs für den Band "Armee im Aufbruch" berücksichtigt.

Das Arbeitspapier schließt mit zwei Übersichten über die Praxis zur Benennung von Kasernen und Schiffen. Ausgehend von aktuellen und ehemaligen Bundeswehrkasernen in der eigenen westfälischen Region wird eine Typisierung von Kasernennamen in der ganzen Bundeswehr versucht. Die zahlreichen geschlossenen Standorte erscheinen in Grautönen. Die Beispiele aus ganz Deutschland können nur eine kleine Auswahl darstellen, wobei die Umbenennungen der letzten Zeit möglichst umfassend erfasst werden. Die Übersicht über die Schiffsnamen der Deutschen Marine erfasst nahezu den ganzen Schiffsbestand. Auf das Vorhandensein von früheren Namensträgern wird durch eine Anmerkung verwiesen. Auffällig ist die Dominanz von Länder- und Städtenamen, während die Traditionen von Tiernamen oder Begriffen aus der Mythologie aufgrund des massiven Rückgangs der Schiffseinheiten ebenso verschwunden sind wie die  Benennung nach Personen aus Militär und Politik.

Es gibt auch ein zweiseitiges komprimiertes Handout zum Thema