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Nukleare Teilhabe:

In der Friedenseuphorie der Neunzigerjahre hatte man auch den Fortbestand der nuklearen Bedrohung weitgehend ignoriert. Das Mittelstreckenwaffen-abkommen von 1987 und der Verzicht auf landgestützte taktische Nuklearwaffen der NATO, die bis 1992 gerade in der Bundesrepublik weit disloziert waren, hatten den Eindruck hinterlassen, dass es Atomwaffen als militärische Option gar nicht mehr gäbe. Auch hier musste man in den letzten Jahren wach werden. Nicht nur dass die Zahl der Atommächte mit Nordkorea gewachsen ist, auch eine denkbare iranische Bombe stellt immer noch ein Worst-Case-Szenario dar. Alle Staaten mit Atomwaffen oder derartigen Ambitionen haben ihre Trägersysteme weiterentwickelt und das Arsenal modernisiert. Unverhohlen wurde der Einsatz nuklearer Waffen auch wieder als militärische Möglichkeit propagiert. ...Der amerikanische Nuklearschirm für Europa  schien unter der Präsidentschaft Trumps zu bröckeln, die nukleare Teilhabe einzelner europäischer Partner auch. Russland modernisiert seine nuklearen Arsenale. Frankreich als mutmaßlich viertgrößte Atommacht der Welt betrachtet sie als Ultima Ratio nationaler Souveränität. Ist Europa in einer nuklearen Welt militärisch autonom?  Bei uns dreht sich die Diskussion vor allem auch um die nukleare Teihabe. Dies ist ein seit Jahrzehnten gängiges Verfahren zur Einbindung von nichtnuklearen NATO-Staaten in die nukleare Planung und Einsatzstruktur durch die USA. Die USA lagern nukleare Gefechtsköpfe in den Partnerstaaten, die wiederum Trägerwaffen bereitstellen, um diese Sprengsätze nach Freigabe durch die USA ins Ziel bringen zu können. Im Augenblick werden für die nukleare Teilhabe nur Flugzeuge genutzt, da die NATO ihre taktischen Raketen und Nuklearartillerie abgebaut hat. Es gibt prinzipiell keine offiziell bestätigten Details zur nuklearen Teilhabe, aber aufgrund zahlreicher Fakten kann man als gegeben annehmen, dass Deutschland mit dem Taktischen Luftwaffengeschwader 33 in Büchel an der nuklearen Teilhabe beteiligt ist. Die ab 2025 beginnende Außerdienststellung des Kampfflugzeugs Tornado macht wegen der nuklearen Teilhabe die überfällige Nachfolgeentscheidung zu einer brisanten politischen Streitfrage in der Bundespolitik…. Nach der Veränderung der russischen Außenpolitik ab ca. 2008 waren die zahlreichen kritischen Stimmen, die eine Denuklearisierung in Deutschland forderten,  etwas verstummt. Der Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD hatte die deutsche Beteiligung  bestätigt, aber es gibt einflussreiche Kräfte um den SPD-Fraktionsvorsitzenden, welche die nukleare Teilhabe wieder in Frage stellen. ....

Nie wieder Atomkrieg – Nie wieder konventioneller Krieg. Die Erinnerung an Hiroshima und Nagasaki sollte uns auch vor Augen führen: Wer den Atomkrieg ausschließen will, muss auch den konventionellen Großkonflikt verhindern! Es gibt keinen isolierten nuklearen Ausstieg. Jede Konfrontation der großen Mächte in Europa birgt das Risiko der nuklearen Eskalation. Atomwaffenfrei ist eine Zone erst dann, wenn von außen keine Atomwaffen hinein abgefeuert werden können!  Informationstext: nukleare Teilhabe

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